Beschreibung
kinderbuch
sammelband 2 der tamatom-reihe mit den bänden 3 bis 5
368 s. | ca. 251 sw-illustrationen von jacky gleich
14,8 x 21 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2024 || 39 fr | 39 €
ab 10 jahren
ISBN 978-3-906183-44-2
rezensionen
»unbeschwertes und zuversichtliches kinderbuch«
bernadette bullinger, 1001buch
»bruno blumes text ist mutig in der ausfaltung seines themas, direkt, nachvollziehbar und sensibel.«
verena stössinger, weiterfliegen. empfehlenswerte kinder- und jugendbücher
»warmherzig erzählt«
wdr
»Freundschaft, Verliebtsein, schwierige Familienverhältnisse, Massentierhaltung, (un)gesunde Ernährung, Gentechnologie … Blume nimmt Kinder […] ernst und scheut sich nicht, Missstände zu benennen.«
doris lanz, querlesen von kjmbefr.ch
»Mit diesem spannenden Abenteuer gelingt es dem Autor sowohl die Gedanken der beiden zu ihrer Freundschaft zu beschreiben, Informationen über die Kunst der Graffiti zu vermitteln als auch das Ganze in eine packende Geschichte zu verpacken. In einfachen Worten wird die Gefühlslage der Kinder in diesem Alter umschrieben.«
c. breitenmoser, kklick.ch
»Wer kennt sie nicht, die Momente, in denen Kinder nicht mit ihren Eltern wandern wollen? Klar wird beschrieben, mit welch widerwilligen Gefühlen Tamara die ersten Berge hochklettert, aber auch, wie es ihr langsam zu gefallen anfängt. Auch die Sorge um Jo wird fesselnd aufgezeigt. Ein Buch, das uns die Tücken der Berge näher bringt. Die Verweise auf vorangegangene Abenteuer von TamaTom machen Lust, auch diese Bücher zu lesen.«
c. breitenmoser, kklick.ch
neurodiversität
die tamatom-reihe gehört zu meinen frühen büchern, in denen autismus noch keine große rolle gespielt hat.
da tamara und tom mir als kind nicht unähnlich sind – tom wie ich war und tamara wie ich gern gewesen wäre – gibt es gleichwohl einige bezüge, die autist:innen liegen, etwa notwendige temporäre rückzüge, viel nachdenken und unkonventionelle lösungen.
in der bearbeitung der neuauflage 2024 habe ich die neurodivergenten merkmale verstärkt. tamara ist deutlicher mit adhs ausgestattet, tom autistischer.
als typisch autistisch empfinde ich auch die feste freundschaft zwischen den beiden, an der auch gelegentliche (heftige) meinungsverschiedenheiten nicht rütteln.
beschreibung
tamara und tom sind tamatom und bestehen ein alltagsabenteuer nach dem anderen: monat für monat kannst du sie während einer woche begleiten: beim verlieben in der schule, dem teufel auf der spur im rittergut münchenstein, bei der supergeheimen hühner-befreiung, bei den ermittlungen im graffiti-fall und im urlaub in den schweizer bergen.
dieser schmöker versammelt die vollständigen bände 3 hühner, 4 graffiti und 5 berge.
ebenfalls erhältlich ist der sammelband 1 mit den ersten beiden bänden liebe und teufel.
leseprobe
tamatom und die hühner:
Die Hühner sitzen dicht gedrängt. Nur wenige drehen ihre Köpfe zu ihnen. Vereinzelt ist leises Gackern zu hören. Diese Hühner sind nicht mehr süß, sondern ganz schön fett, obwohl sie noch nicht ausgewachsen sind. Sie haben erst kleine Kämme und sehen überhaupt unfertig aus. Träge picken sie das gepresste Futter, das zwischen ihnen auf dem Boden herumliegt. Hier gibt es nicht viel zu sehen. Es stinkt ganz schön und die gespenstische Stimmung wirkt bedrückend. Die Kinder sind froh, dass Herr Keller sie bald wieder hinausführt. Doch da sagt Mileva: »Da totes Huhn.«
Sofort bleiben alle stehen und schauen sich um. Ungläubig die einen, neugierig die anderen. Mileva zeigt in die Richtung und nach und nach sehen es alle: Ein Huhn liegt auf der Seite und rührt sich nicht. Die Kinder rufen aufgeregt durcheinander: »Ist das wirklich tot? Warum liegt es dort? Was ist passiert? Warum ist es gestorben?«
Herr Keller kann sie kaum beruhigen: »Das passiert manchmal. Obwohl bei der Brut und der Verlesung vor der Lieferung genau aufgepasst wird und die kränklichen Küken aussortiert werden, ist nicht auszuschließen, dass es einige Hühner nicht schaffen. Die werden dann entsorgt.«
Tom schaudert. Entsorgt? Was heißt das? Werden die toten Hühner nicht vergraben? Er würde gern fragen, aber er kommt nicht dazu, denn in dem Moment ruft Eric: »Da ist noch ein totes Huhn!« Er zeigt dorthin, und nun sieht es auch Tom.
»Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt rausgehen«, mahnt Frau Leberer und scheucht die Kinder vor sich her.
Aber er entdeckt noch da und dort ein weiteres totes Huhn.
Als sie endlich draußen stehen, versucht Herr Keller zu beschwichtigen. »Es ist schon so: Trotz allem sind es Lebewesen. Da lässt sich das nicht ausschließen.«
»Wie viele sind es denn, die das nicht überleben?«, fragt Leonie.
tamatom und die graffiti:
Der Plan funktioniert bestens. Sie schaut sich rasch im Zimmer um – ein Hochbett, das die Hälfte des Zimmers einnimmt, ein Schrank und ein langer Tisch am einen Fenster – und untersucht dann geschickt die Papiere, die auf dem Tisch liegen. Volltreffer! Unter einem leeren Blatt liegen zwei Zeichnungen von verschiedenen Schriftzügen im Graffiti-Style! Sie entziffert SaSa, SAMMAS und FTP. Schade, leider nicht das Gesuchte. Aber trotzdem ist das ein klarer Beweis.
Sie legt alles wieder genau so hin und schleicht an die Tür, schaut und lauscht. Da sie nur die Geräusche vom Frühstück hört, huscht sie zurück zum Tisch. Sie hebt noch mal das leere Blatt hoch und dann auch die beiden Blätter mit den Graffitis – da sieht sie es: zwei Blätter mit dem illegalen Graffiti! Mal schwarz, mal bunt. Ha!
Tamara überlegt fieberhaft: Wie kann sie jetzt die Beweise sichern? Viel Zeit ist nicht mehr. Wenn sie doch nur ein Handy hätte! Ihre Eltern sind immer noch dagegen. Sie könnte jetzt das Zimmer filmen und dann auf die Bilder zoomen. Das wäre ein 1A-Beweis!
Da hört sie ein Geräusch! Hastig lässt sie die Blätter auf den Tisch gleiten und beugt sich noch ein bisschen weiter zum Fenster vor.
»Was machst du?«, fragt einer der Zwillinge.
Tamara kann deren Stimmen nicht unterscheiden. Ohne Hast dreht sie sich um. Beide stehen ihr feindselig gegenüber. Haben sie gesehen, dass sie in ihren Sachen auf dem Tisch rumgewühlt hat? »Ich hab aus dem Fenster geschaut. Ich konnte mir nicht vorstellen, was ihr für einen Blick habt.«
tamatom und die berge:
Plötzlich geht eine Tür im Haus nebenan auf, und ein Mann kommt heraus. Er ruft ihnen durch eine große Lücke in der Mauer etwas zu. Es ist wohl auf Italienisch und klingt nicht besonders freundlich. Sie klettern auf der anderen Seite durch ein kaputtes Fenster hinaus und verziehen sich hinter die Häuser, wo sie entdecken, dass die Ebene sich noch viel weiter erstreckt: eine große Wiese mit gelben und roten Blumen, durchschnitten von einem Bach, ab und zu sind Felsblöcke eingestreut. Dahinter ein Streifen Wald, und über allem thronen die kahlen Berggipfel.
Tamara holt ihre Eltern. Tom entdeckt, dass der Bach sich mehrmals teilt und es sogar einen kleinen See mit glasklarem Wasser gibt. »Wie wunderschön es hier ist«, haucht Mama.
»Wie bei Astrid Lindgren«, meint Tamara, »nur mit Berggipfeln.«
Die Eltern steuern einen großen, flachen Felsen an, der im Halbschatten einiger Bäume liegt, Tamara und Tom ziehen ihre Schuhe aus, steigen in den Bach und folgen dem Lauf aufwärts. Bei jeder Verzweigung losen sie aus, auf welcher Seite sie weitergehen. An einer Stelle sagt Tom: »Hier ist es günstig, hier könnten wir eine Staumauer bauen.«
Tamara ist begeistert. Sie schleppen Steine und Äste herbei, heben Schlamm vom Bachbettgrund aus und bauen eine so dichte, hohe Staumauer, dass das Wasser nicht nur einen kleinen Stausee bildet, sondern über die Ufer tritt und die Wiesen wässert.
illustrationen
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