tamatom. liebe, teufel, hühner

kinderbuch

sammelband der tamatom-reihe mit den ersten drei bänden
384 s. | ca. 220 sw-illustrationen von jacky gleich
14,8 x 21 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2013 || 3. auflage 2017
vergriffen!
ab 10 jahren
ISBN 978-3-906183-10-7

rezensionen

„unbeschwertes und zuversichtliches kinderbuch“
bernadette bullinger, 1001buch 03|05

„bruno blumes text ist mutig in der ausfaltung seines themas, direkt, nachvollziehbar und sensibel.“
verena stössinger, weiterfliegen. empfehlenswerte kinder- und jugendbücher 2008

„eine spannende und zuweilen auch komische geschichte rund um das thema liebe […] und besonders für kinder geeignet, die sich auf dem sprung in die pubertät befinden“
arbeitsgemeinschaft jugendliteratur und medien in der gew

„warmherzig erzählt“
wdr

„eine spannende geschichte, die aber auch zwischenmenschliche und religiöse bereiche thematisiert. sie dürfte als llassenlektüre für einigen diskussionsstoff sorgen.“
b. papadopoulos, kklick.ch

freundschaft, verliebtsein, schwierige familienverhältnisse, massentierhaltung, (un)gesunde ernährung, gentechnologie …  blume nimmt kinder […] ernst und scheut sich nicht, missstände zu benennen.“
doris lanz, querlesen von kjmbefr.ch

neurodiversität

die tamatom-reihe gehört zu meinen frühen büchern, in denen das autismus-syndrom noch keine große rolle gespielt hat.
da tamara und tom mir als kind nicht unähnlich sind – tom wie ich war und tamara wie ich gern gewesen wäre –, gibt es gleichwohl einige bezüge, die autist:innen liegen, etwa notwendige temporäre rückzüge, viel nachdenken und unkonventionelle lösungen.
als typisch für autist:innen empfinde ich auch die feste freundschaft zwischen den beiden, an der auch gelegentliche (heftige) meinungsverschiedenheiten nicht rütteln.

 

tamatom. liebe, teufel, hühner

beschreibung

tamara und tom sind tamatom und bestehen ein alltagsabenteuer nach dem anderen: monat für monat kannst du sie während einer woche begleiten: beim verlieben in der schule, dem teufel auf der spur im rittergut münchenstein, bei der supergeheimen hühner-befreiung.

der schmöker versammelt die vollständigen bände 1 (liebe), 2 (teufel) und 3 (hühner).

leseprobe

TamaTom und die Liebe
Völlig außer Puste setzt sich Tamara auf die Hofmauer. Sie hat zwar zwei Tore geschossen, aber sie haben trotzdem 10:8 ver­loren. Auf dem Feld streiten sich die Jungs über den Siegtreffer. Stefanie setzt sich neben Tamara und guckt zu den Jungs. „Hat Bastian nicht toll gespielt?”, fragt sie, und Tamara ahnt schon, was gleich kommt. „Er ist ja so süß!”, seufzt Stefanie übertrieben.
„Bist du nicht mehr in Eric?”, fragt Tamara.
„In Eric? Das ist doch ewig her”, entrüstet sich Stefanie. „Mit dem hab ich ja letzte Woche schon Schluss gemacht.”
Schmachtend schaut sie zu Bastian und schwärmt weiter: „Bastian ist viel hübscher. Und er passt so gut zu mir.”
Tamara will aufstehen, das interessiert sie nicht, aber Stefanie hält sie zurück. „In wen bist du verliebt?”, fragt sie lauernd. Weil Tamara nicht antwortet, hakt sie nach: „Bist du in Ehab oder in Tom?”
„Quatsch!”, ärgert sich Tamara. „Ich bin doch nicht verliebt! Tom ist mein bester Freund. Das ist alles.” Mit einem Ruck steht sie auf und geht rein. Das geht Stefanie gar nichts an!

TamaTom und die Teufel
Tamara öffnet die Augen. Sie liegt im Bett, Tom sitzt neben ihr und fragt: „Alles in Ordnung?“
Ruckartig richtet sie sich auf, schaut sich um. Als sie erkennt, dass sie im Zimmer in der Ferienwohnung ist, lässt sie sich stöhnend zurück ins Kissen fallen. „Uff! Das war vielleicht ein bescheuerter Traum. Besser, ich erzähl ihn dir nicht.“
„Sag nicht, du hast vom Schloss geträumt.“
„Irgendwie schon. Vom Weg dorthin. Und von dem Licht.“ Sie erzählt Tom den Traum beim Anziehen. Dann schleichen sie hinaus. Tom übernimmt das Wecken von Jo. Tamara setzt sich solange auf den Treppenabsatz und denkt über den Traum nach. Dass sie vom Licht träumt, leuchtet ihr ja noch ein. Aber warum vom Handy? Will ihr das was sagen?
‚Ich ruf morgen mal zu Hause an‘, beschließt sie.
Jo ist völlig verschlafen und muss sich am Geländer fest­halten, um nicht die Treppe runter­zufallen. Die kalte Luft im Hof tut ihr gut.
Plötzlich bleibt Tom stehen. „Da ist was!“, zischelt er.
Ein Schatten hat sich von der Hauswand gelöst. Es ist so dunkel, dass er kaum erkennbar ist. Der Mond ist weg, fällt Tamara auf, und dass es in ihrem Traum genau­so dunkel war.
„Bist du das, Ritschie?“, fragt Tamara.
„Hab schon auf euch gewartet“, antwortet Ritschie. „Wir haben Glück, es schlafen alle. Dummerweise ist der Mond schon untergegangen. Sein Licht hätten wir gut brauchen können. Jetzt muss es eben die Taschenlampe richten.“ Er hält etwas hoch und klopft mit dem Finger dagegen. Es ist eine große Stablampe. „Leuchtet dreißig Meter! Mach ich jetzt aber mal nicht an, damit uns niemand sieht.“
Ritschie ist offensichtlich hellwach und immer noch der Alte. Aber in dieser Dunkelheit ist es Tamara ganz recht, dass er so cool wirkt.

TamaTom und die Hühner
Die Hühner sitzen dicht gedrängt. Manche drehen ihre Köpfe zu ihnen. Leises Gackern ist von den Tieren zu hören, die nahe dem Mittelgang kauern. Diese Hühner sind nicht mehr süß, sondern ganz schön fett, obwohl sie noch nicht ausgewachsen sind. Sie tragen ganz kleine Kämme und sehen überhaupt un­fertig aus. Träge picken sie das gepresste Futter, das zwischen ihnen auf dem Boden herumliegt.
Hier gibt es nicht viel zu sehen. Es stinkt ganz schön und die gespenstische Stimmung wirkt bedrückend. Die Kinder sind froh, dass Herr Keller sie bald wieder hinausführt. Doch da sagt Mileva: „Da ist ein totes Huhn.“
Sofort bleiben alle stehen und schauen sich um. Ungläubig die einen, neugierig die anderen. Mileva zeigt in die Richtung und nach und nach sehen es alle: Ein Huhn liegt auf der Seite und rührt sich nicht.
Die Kinder rufen aufgeregt durcheinander: „Ist das wirklich tot? Warum liegt es dort? Was ist passiert? Warum ist es ge­storben?“

illustrationen

 

  

auszeichnungen

von den drei enthaltenen bänden wurde tamatom und die liebe ausgezeichnet:

  • schweizer kinder- und jugendmedienpreis, shortlist 2008
  • die 10 bremer besten, kinderjury 2005

zusammengenommen sind die tamatom-bände der verkausbestseller im kwasi verlag.