tamatom und die graffiti

kinderbuch

4. band der tamatom-reihe
128 s. | ca. 70 sw-illustrationen von jacky gleich
14,8 x 21 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2017 | neuauflage 2024

ab 10 jahren || 19 fr. | 19 €
ISBN 978-3-906183-41-1

rezensionen

»Mit diesem spannenden Abenteuer gelingt es dem Autor sowohl die Gedanken der beiden zu ihrer Freundschaft zu beschreiben, Informationen über die Kunst der Graffiti zu vermitteln als auch das Ganze in eine packende Geschichte zu verpacken. In einfachen Worten wird die Gefühlslage der Kinder in diesem Alter umschrieben.«
c. breitenmoser, kklick.ch

neurodiversität

die tamatom-reihe gehört zu meinen frühen büchern, in denen das autismus-syndrom noch keine große rolle gespielt hat.
da tamara und tom mir als kind nicht unähnlich sind – tom wie ich war und tamara wie ich gern gewesen wäre –, gibt es gleichwohl einige bezüge, die autist:innen liegen, etwa notwendige temporäre rückzüge, viel nachdenken und unkonventionelle lösungen.
mit den änderungen in der neuauflage 2024 habe ich die merkmale etwas stärker herausgearbeitet und tamara deutlicher mit adhs ausgestattet, tom mehr mit autismus.
als typisch für autist:innen empfinde ich auch die feste freundschaft zwischen den beiden, an der auch gelegentliche (heftige) meinungsverschiedenheiten nicht rütteln.

tamatom und die graffiti

beschreibung

in das haus von tamatom ziehen zwillinge ein. kurz darauf finden sich überall graffiti, wo die zwillinge auftauchen.
für tamara ist klar: das waren die neuen.
tom hingegen glaubt das nicht.
auch die klasse ist gespalten, und sogar die lehrer:innen beschäftigen sich mit dem fall.
tamara legt sich mit opa in der nacht auf die lauer, und sie machen einen völlig unerwarteten fang

ein spannender krimi, in dem es nicht nur um die klärung des falls geht – die freundschaft von tamatom steht auf dem spiel!

leseprobe

Der Plan funktioniert bestens. Sie schaut sich rasch im Zimmer um – ein Hochbett, das die Hälfte des Zimmers einnimmt, ein Schrank und ein langer Tisch am einen Fenster – und untersucht dann geschickt die Papiere, die auf dem Tisch liegen. Volltreffer! Unter einem leeren Blatt liegen zwei Zeichnungen von verschiedenen Schrift­zügen im Graffiti-Style! Sie entziffert SaSa, SAMMAS und FTP. Schade, leider nicht das Gesuchte. Aber trotzdem ist das ein klarer Beweis.
Sie legt alles wieder genau so hin und schleicht an die Tür, schaut und lauscht. Da sie nur die Geräusche vom Frühstück hört, huscht sie zurück zum Tisch. Sie hebt noch mal das leere Blatt hoch und dann auch die beiden Blätter mit den Graffitis – da sieht sie es: zwei Blätter mit dem illegalen Graffiti! Mal schwarz, mal bunt. Ha!
Tamara überlegt fieberhaft: Wie kann sie jetzt die Beweise sichern? Viel Zeit ist nicht mehr. Wenn sie doch nur ein Handy hätte! Ihre Eltern sind immer noch dagegen. Sie könnte jetzt das Zimmer filmen und dann auf die Bilder zoomen. Das wäre ein 1A-Beweis!
Da hört sie ein Geräusch! Hastig lässt sie die Blätter auf den Tisch gleiten und beugt sich noch ein bisschen weiter zum Fenster vor.
»Was machst du?«, fragt einer der Zwillinge.
Tamara kann deren Stimmen nicht unterscheiden. Ohne Hast dreht sie sich um. Beide stehen ihr feindselig gegenüber. Haben sie gesehen, dass sie in ihren Sachen auf dem Tisch rumgewühlt hat? »Ich hab aus dem Fenster geschaut. Ich konnte mir nicht vorstellen, was ihr für einen Blick habt.«

illustrationen