shakespeares fünf späte tragödien

shakespeares fünf späte tragödien

shakespeares fünf späte tragödien

hamlet, othello, könig lear, timon von athen, macbeth

belletristik, jugendbuch

fünf bände im luxuriösen schuber
240 s. | farbige, großformatige illustrationen von anke feuchtenberger, jacky gleich, susanne janssen, pascale küng und alice wellinger
18,6 x 29,6 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2016 || 85 fr. | 75 €
ab 14 jahren und für erwachsene
ISBN 978-3-906183-18-3

rezensionen

„Blume präsentiert Lesarten der Stücke für erwachsene Shakespeare-Fans und entdeckungsfreudige Jugendliche […] lässt dabei tief in die Seelen von Shakespeares Frauenfiguren blicken. […] Blume inszeniert starke Frauen – und hat sich fünf starke Künstlerinnen an seine Seite geholt. Es sind ihre Bilder, die dieses Projekt besonders und die eine Auseinandersetzung auch ausserhalb des Literaturunterrichts reizvoll machen. Denn mit ihren unterschiedlichen llustrationsstilen und Blickwinkeln legen auch sie neue Lesarten frei, indem sie sich von Althergebrachtem lösen, […] Akzente verschieben, […] Gefühlswelten in den Vordergrund rücken oder das Geschehen in unsere Zeit versetzen.“
marlene zöhrer, berner zeitung

„Ganz schön mutig: Der Schweizer Kinder- und Jugendbuchautor Bruno Blume hat im vergangenen, reich bespielten Shakespeare-Jahr Adaptionen der fünf späten Tragödien für interessierte jugendliche (aber auch erwachsene) LeserInnen vorgelegt […]. Neu, anders, besonders bei Blume: An die Stelle der Akte sind innere Monologe (mit eingearbeiteten Dialogen) getreten, welche die Handlung aus wechselnden Perspektiven erzählen und interpretieren, was Blume erlaubt, zu
psychologisieren oder auch die weiblichen Figuren stärker zu akzentuieren. Die Hauptstränge der Plots sind zwar bewahrt, doch anders geflochten, Komplexität und Umfang der Originale […] reduziert. “
dr. deborah keller, buch&maus 1/17

neurodiversität

william shakespeare lebte wie wir heute an einer zeiten-wende. die menschen lechzten nach orientierung, auch in der kunst, und shakespeare bot sie ihnen mit stücken über die ganz großen menschheitsthemen – immer aus der sicht besonderer menschen. so besonders, wie aspies es auch sind.
sie werden sich leicht wiederfinden im grübelnden hamlet, im radikalverweigerer timon, im grenzüberschreitenden macbeth, im vereinsamten lear und im naiven othello.

shakespeares fünf späte tragödien

hamlet, othello, könig lear, timon von athen, macbeth

beschreibung

in seinen späten tragödien hamlet, othello, könig lear, timon von athen und macbeth hält uns shakespeare den spiegel vor: wie damals geht es heute noch um macht und karriere, diskriminierung und integration, geld, gier und gerechtigkeit, demenz, generationenfrage und familienzusammenhalt – und natürlich immer um identität.

fünf grandiose geschichten in erfrischend moderner und doch shake­spear‘scher prosa mit je 6 groß­formatigen illustrationen – für shakespeare-­fans und shakespeare-muffel.

ein projekt, das genre-grenzen sprengt und mit künstlerinnen aus deutschland, österreich, frankreich und der schweiz ländergrenzen überschreitet.

leseprobe
illustrationen

die fünf titelbilder

 

vor kummer sterbe ich

vor kummer sterbe ich

vor kummer sterbe ich

vreneli und das plumpsklo am ende der welt

belletristik, jugendbuch

240 s. | 37 sw-illustrationen von mo richner
14,8 x 21 cm | hardcover mit lesebändchen
mit musik-cd | ca. 75 min.
kwasi verlag 2018 || 25 fr. | 23 €
ab 12 jahren und für erwachsene
ISBN 978-3-906183-26-8

rezensionen

„Abwechslungsweise wird die Gedankenwelt der Jugendlichen von heute beschrieben. Dazwischen ist immer wieder die alte Liebesgeschichte eingeflochten. Eine spannende Geschichte über verschiedene Werte und Weltanschauungen, Modernität und altem Gedankengut. Auch für Erwachsene empfehlenswert.“
caroline breitenmoser, kklick.ch

„Gut durchdacht verknüpft der Autor historische Vorkomnisse aus dem 17. Jh. mit Fiktion und eigenem Erleben aus dem ländlichen Guggisberg von heute. Er lässt die drei Kinder ihre Situation in der neuen Umgebung und die Vreneligeschichte mit zunehmendem Interesse und in einer jeweils eigenen Sprache kommentieren. Geglückter Erhalt von Volksgut.
béatrice wälti-fivaz, querlesen auf kjmbefr.ch

links

illustratorin:
mo richner

verlag:
kwasi-verlag.ch

neurodiversität

onno ist autist. wer es nicht selber erkennt, kriegt von onnos bruder ganz am schluss den entscheidenden hinweis:

für onno ist es ein segen, dass seine eltern ihn aus der schule genommen haben und ihn zu hause selber lernen lassen. in diesem unschooling oder freilernen kann er ganz nach seinem eigenen rhythmus lernen, auch zu seinen zeiten, denn er kann abends lange nicht abschalten, schläft deswegen spät ein und muss am morgen erst um neun uhr loslegen. zu seinem glück brechen die eltern diesen selberlern-versuch nicht ab, als er monatelang nur comics liest – er holt später allen stoff locker nach.

dies ist mein erstes buch, in dem der begriff autist (bzw. asperger) wörtlich auftaucht, eine protagonist:in also konkret im autismus-spektrum verortet wird.

vor kummer sterbe ich

vreneli und das plumpsklo am ende der welt

beschreibung

’s isch äbe-n-e mönsch uf ärde – simelibärg!
– u ds vreneli abem guggisbärg
u simes hans-joggeli änet em bärg –
’s isch äbe-n-e mönsch uf ärde,
dass i möcht bi-n-ihm sy.

so beginnt das älteste schweizer volkslied – der roman erzählt die traurige liebesgeschichte dahinter: von vreneli in guggisberg und hans-joggeli von ännet em berg, die nicht heiraten dürfen, weil der ammann, seit dem tod ihres vaters vrenelis beistand, dagegen ist.
es ist die geschichte von reich gegen arm, von dorfmuff und flucht und einer großen liebe.

350 jahre später zieht eine familie gegen den willen der drei kinder aus der stadt nach guggisberg – in ein schiefes haus am ende der welt.
der vater erzählt ihnen die liebesgeschichte aus dem 17. jahrhundert, die 12- bis 15-jährigen kinder kommentieren sie witzig und bissig.

so kontrastieren ansichten und einsichten, weltanschauungen und persönliche bedürfnisse.

leseprobe

Das Einzige, was richtig geil ist: dass wir nicht mehr zur Schule müssen! Ich sag das immer mal wieder vor mich hin: Ich muss nie mehr zur Schule gehen. Nie mehr mit den Deppen in einem Zimmer hocken und das Gelaber der Lehrer aushalten. Es gab schon auch vernünftige Lehrer, aber die haben schnell aufgegeben,
weil die Deppen nichts gecheckt haben. Es gibt Fächer, die mich echt interessieren, so ist es ja nicht, aber gerade in denen war der Unterricht Kindergarten. Wenn ich mal was wissen wollte, eine echte Frage gestellt habe, haben die Lehrer nur gestottert, und die Deppen sind von den Stühlen gefallen vor Lachen, weil sie dachten, ich würde die Lehrer verarschen. Oder sie haben mich ausgelacht, kann auch sein. Ich hab mich darum nie gekümmert. Ich hatte immer etwas an mir, was die zum Lachen fanden. In der Grundschule hatte ich lange Haare, sie nannten mich Indianer. Kurz nachdem ich sie abgeschnitten hatte, kamen lange Haare in
Mode, und bald trug sie jeder lang außer ich. Da war ich der Loser.
Einfach, damit sie das Maul aufreißen und alle es den anderen nachquatschen konnten. […]

Es regnet. Es ist Sommer, aber es regnet. Es müsste schön und warm sein, aber es regnet. Schon seit vier Tagen. Heute ist der 6. September. Bis zum 23. ist noch Sommer. Da kann es nicht die ganze Zeit regnen.
Ich habe keine Lust aufzustehen. Ich bin liegen geblieben, als Papa mich geweckt hat. Er ist um 8.18 Uhr gekommen. Wir müssen um halb neun am Frühstückstisch sitzen. Ich finde, das ist zu früh. In Weimar mussten wir um 6.45 Uhr aufstehen. Jetzt können wir neunzig Minuten länger schlafen. Es müssten aber zwei Stunden sein. Dann wäre ich ausgeschlafen. Und Papa hat gesagt, wir dürfen zwei Stunden länger schlafen. Damit hat er uns hergelockt. Jetzt sagt er, er habe nur ungefähr zwei Stunden gemeint. Aber gesagt hat er zwei Stunden.
In Weimar hat es im Sommer nicht so viel geregnet. Hier sind die Wiesen schon ganz sumpfig. Auch an den Tagen, an denen es nicht regnet. Das Haus steht deswegen so schief. Es rutscht wegen dem vielen Wasser im Boden. Haben Papa und Mama gesagt. Ich bin mir nie sicher, was ich ihnen glauben kann. Ich weiß nicht, was sie ernst meinen. Oft sagen sie etwas im Scherz, ohne dass ich es merke. Oder sie sagen es im Scherz und meinen es doch ernst. Mir wäre es lieber, sie würden genau sagen, was sie denken: Das ist ein Fakt, das eine Meinung, das nur ein Witz. Aber ich habe schon begriffen, dass die Welt nicht so funktioniert. Ich muss alles selbst herausfinden. Dass das Haus schief steht, ist ein Fakt. Dass es rutscht, lässt sich leicht feststellen: Zwischen dem Boden der Veranda und der Hauswand klafft ein 28,8 Zenti­meter breiter Spalt. Es könnte natürlich auch bedeuten, dass die Veranda zur anderen Seite gerutscht ist. Aber die Mauer unter der Veranda steht ganz gerade. Die Kellermauer unter dem Haus nicht. Mama hat Angst, dass sie gleich zusammenkracht. Papa sagt: „Die steht seit fast 200 Jahren, jetzt wird sie noch ein paar Jahre stehen bleiben.“ Ich glaube, das meint er auch so. Ist aber Quatsch. Alles, was umfällt, hat davor gehalten. Manches fünf Sekunden, manches 500 Jahre. […]

Weil es so viel geschneit und dann wieder geregnet hat, hat Mama nur noch rumgejammert. Ich hatte auch keinen Bock mehr auf die Kälte und dass ich nicht rauskonnte. Nur Paps hat
ständig wiederholt: „Es ist eben Winter. Ist doch normal.“ Mama
hat ihn angefaucht: „Es ist Ende März“, und Paps ist raus­gegangen, Schnee schaufeln. Anfang Winter mussten wir noch helfen, den Weg bis zur Straße freizuschaufeln. Dann hat er nicht mehr gefragt, weil wir immer mehr gemeckert haben. Als er wieder reingekommen ist, hat er im Internet nachgeschaut und aus seinem Büro ge­rufen: „Im Tessin sind zwanzig Grad.“
Am nächsten Tag sind wir losgefahren.
Wir machen ja nicht oft Ferien, und wir fliegen nicht, wegen dem ökologischen Fußabdruck. Ich würde es auch so nicht wollen. Immerhin stürzen dauernd Flugzeuge ab. Und dann sind eigentlich immer alle tot. Da hilft es wenig, dass Fliegen angeblich die sicherste Art zu reisen ist. Wir haben im Internet nach einer Unter­kunft geschaut. Meine Eltern wollten eine Ferien­wohnung nehmen, wir in ein Hotel gehen. Paps hat gesagt, das sei zu teuer. Aber ich hab ihm gezeigt, wie wir ein billiges finden. Das kenne ich aus der Werbung auf Youtube. Und weil wir unter der Woche fahren konnten, gab es so günstige Hotels, dass wir sogar eins mit vier Sternen buchen konnten. In der Altstadt von Como, direkt hinter der Schweizer Grenze in Italien. Die Zugfahrt dauerte fünf Stunden, was ich mir schlimmer vorgestellt hatte. Dann waren wir dort, saßen im T-Shirt am See und aßen Eis. Drei Kugeln, jeden Tag mehrmals. Ich konnte sogar mein Sommerkleid anziehen.

illustrationen

tamatom und die liebe

tamatom und die liebe

tamatom und die liebe

kinderbuch

1. band der tamatom-reihe
128 s. | ca. 70 sw-illustrationen von jacky gleich
14,8 x 21 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2013 || 2. auflage 2017
19 fr. | 19 € || ab 10 jahren
vergriffen! letzte exemplare nur noch für bibliotheken
ISBN 978-3-906183-07-7

rezensionen

„Tamara hat noch ihre Kuscheltiere im Bett und ist froh, wenn nachts die Tür einen Spalt offen bleibt, ihre Sorgen teilt sie aber mit Teenagern. Dass der bei Weimar lebende Schweizer Autor und Kritiker Bruno Blume mit “Tamara und die Liebe” eine ernsthafte Erste-Liebe-Geschichte in der Vorpubertät ansetzt, lohnt allein schon die Lektüre. „
christine tresch, buch&maus

„unbeschwertes und zuversichtliches Kinderbuch“
bernadette bullinger, 1001buch 03|05

„Bruno Blumes Text ist mutig in der Ausfaltung seines Themas, direkt, nachvollziehbar und sensibel“.
verena stössinger, weiterfliegen. empfehlenswerte kinder- und jugendbücher 2008

„eine spannende und zuweilen auch komische Geschichte rund um das Thema Liebe […] und besonders für Kinder geeignet, die sich auf dem Sprung in die Pubertät befinden“
arbeitsgemeinschaft jugendliteratur und medien in der gew

„warmherzig erzählt“
wdr

„Am besten gelungen sind die Szenen, in denen sich Tamara auf Spionage durch fremde Schlafzimmer begibt, mal etwas schief geht oder richtig peinlich ist.“
antje keil, eselsohr 07|05

neurodiversität

die tamatom-reihe gehört zu meinen frühen büchern, in denen das autismus-syndrom noch keine große rolle gespielt hat.
da tamara und tom mir als kind nicht unähnlich sind – tom wie ich war und tamara wie ich gern gewesen wäre –, gibt es gleichwohl einige bezüge, die autist:innen liegen, etwa notwendige temporäre rückzüge, viel nachdenken und unkonventionelle lösungen.
als typisch für autist:innen empfinde ich auch die feste freundschaft zwischen den beiden, an der auch gelegentliche (heftige) meinungsverschiedenheiten nicht rütteln.

 

tamatom und die liebe

beschreibung

tamara ist verliebt!
zumindest glaubt sie, dass dieses schöne gefühl liebe ist.
ihre eltern denken etwas komplizierter darüber und ihr mitschüler damian macht ihr stress.
vor allem aber passt das tom nicht. er hat ganz andere sorgen und möchte tamara nicht als beste freundin verlieren.
zum glück finden tamatom am ende doch noch überzeugend einfache lösungen!

ein warmherziges buch über eine besondere freundschaft, der verliebtheit, eifersucht, lust auf fußball und stress mit den eltern nichts anhaben können.

leseprobe

Völlig außer Puste setzt sich Tamara auf die Hofmauer. Sie hat zwar zwei Tore geschossen, aber sie haben trotzdem 10:8 ver­loren. Auf dem Feld streiten sich die Jungs über den Siegtreffer. Stefanie setzt sich neben Tamara und guckt zu den Jungs. „Hat Bastian nicht toll gespielt?”, fragt sie, und Tamara ahnt schon, was gleich kommt. „Er ist ja so süß!”, seufzt Stefanie übertrieben.
„Bist du nicht mehr in Eric?”, fragt Tamara.
„In Eric? Das ist doch ewig her”, entrüstet sich Stefanie. „Mit dem hab ich ja letzte Woche schon Schluss gemacht.”
Schmachtend schaut sie zu Bastian und schwärmt weiter: „Bastian ist viel hübscher. Und er passt so gut zu mir.”
Tamara will aufstehen, das interessiert sie nicht, aber Stefanie hält sie zurück. „In wen bist du verliebt?”, fragt sie lauernd. Weil Tamara nicht antwortet, hakt sie nach: „Bist du in Ehab oder in Tom?”
„Quatsch!”, ärgert sich Tamara. „Ich bin doch nicht verliebt! Tom ist mein bester Freund. Das ist alles.” Mit einem Ruck steht sie auf und geht rein. Das geht Stefanie gar nichts an!

illustrationen

 

auszeichnungen

die erstveröffentlichung wurde mit folgenden preisen ausgezeichnet:

  • schweizer kinder- und jugendmedienpreis, shortlist 2008
  • die 10 bremer besten, kinderjury 2005

zusammengenommen sind die tamatom-bände der verkausbestseller im kwasi verlag.

tamatom und die graffiti

tamatom und die graffiti

tamatom und die graffiti

kinderbuch

4. band der tamatom-reihe
128 s. | ca. 70 sw-illustrationen von jacky gleich
14,8 x 21 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2017 || 19 fr. | 19 €
vergriffen! letzte exemplare nur noch für bibliotheken
ab 10 jahren
ISBN 978-3-906183-24-4

rezensionen

Mit diesem spannenden Abenteuer gelingt es dem Autor sowohl die Gedanken der beiden zu ihrer Freundschaft zu beschreiben, Informationen über die Kunst der Graffiti zu vermitteln als auch das Ganze in eine packende Geschichte zu verpacken. In einfachen Worten wird die Gefühlslage der Kinder in diesem Alter umschrieben.“
c. breitenmoser, kklick.ch

neurodiversität

die tamatom-reihe gehört zu meinen frühen büchern, in denen das autismus-syndrom noch keine große rolle gespielt hat.
da tamara und tom mir als kind nicht unähnlich sind – tom wie ich war und tamara wie ich gern gewesen wäre –, gibt es gleichwohl einige bezüge, die autist:innen liegen, etwa notwendige temporäre rückzüge, viel nachdenken und unkonventionelle lösungen.
als typisch für autist:innen empfinde ich auch die feste freundschaft zwischen den beiden, an der auch gelegentliche (heftige) meinungsverschiedenheiten nicht rütteln.

tamatom und die graffiti

beschreibung

in das haus von tamatom ziehen zwillinge ein. kurz darauf finden sich überall graffiti, wo die zwillinge auftauchen.
für tamara ist klar: das waren die neuen.
tom hingegen glaubt das nicht.
auch die klasse ist gespalten, und sogar die lehrer:innen beschäftigen sich mit dem fall.
tamara legt sich mit opa in der nacht auf die lauer, und sie machen einen völlig unerwarteten fang

ein spannender krimi, in dem es nicht nur um die klärung des falls geht – die freundschaft von tamatom steht auf dem spiel!

leseprobe

Kurz darauf steht sie im Zimmer der beiden. Samuel hat ihr zugezischt, dass sie nichts anfassen soll, dann hat er die Tür extra offen stehen lassen. Aber das stört Tamara nicht. Der Plan funktioniert bestens. Sie schaut sich rasch im Zimmer um – ein Hochbett, das mehr als die Hälfte des Zimmers einnimmt, Sofa, Schrank und ein langer Tisch am einen Fens­ter – und untersucht dann geschickt die Papiere, die auf dem Tisch liegen. Volltreffer! Unter einem leeren Blatt liegen zwei Zeichnungen von verschiedenen Schriftzügen im Graffiti-Style! Sie entziffert SaSa, SAMMAS und FTP. Schade, leider nicht das Gesuchte. Aber trotzdem ist das ein klarer Beweis.
Sie legt alles wieder genau so hin und schleicht an die Tür, schaut und lauscht. Da sie nur die Geräusche vom Frühstück hört, huscht sie zurück zum Tisch. Sie hebt noch mal das leere Blatt hoch und dann auch die beiden Blätter mit den Graffiti – da sieht sie es: Zwei Blätter mit dem Schriftzug ARCTAN. Mal schwarz, mal bunt. Ha!
Tamara überlegt fieberhaft: Wie kann sie jetzt die Beweise sichern? Viel Zeit ist nicht mehr. Wenn sie doch nur ein Handy hätte! Ihre Eltern sind immer noch dagegen. Dabei haben sie beide selbst eins. Sie könnte jetzt das Zimmer filmen und dann auf die Bilder zoomen. Das wäre ein 1A-Beweis!
Da hört sie ein Geräusch! Hastig lässt sie die Blätter auf den Tisch gleiten und beugt sich noch ein bisschen weiter zum Fenster vor.

illustrationen

tamatom und die hühner

tamatom und die hühner

tamatom und die hühner

kinderbuch

3. band der tamatom-reihe
128 s. | ca. 70 sw-illustrationen von jacky gleich
14,8 x 21 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2013 || 19 fr. | 19 €
vergriffen! letzte exemplare nur noch für bibliotheken
ab 10 jahren
ISBN 978-3-906183-09-1

rezensionen

Freundschaft, Verliebtsein, schwierige Familienverhältnisse, Massentierhaltung, (un)gesunde Ernährung, Gentechnologie …  Blume nimmt Kinder […] ernst und scheut sich nicht, Missstände zu benennen.“
doris lanz, querlesen von kjmbefr.ch

neurodiversität

die tamatom-reihe gehört zu meinen frühen büchern, in denen das autismus-syndrom noch keine große rolle gespielt hat.
da tamara und tom mir als kind nicht unähnlich sind – tom wie ich war und tamara wie ich gern gewesen wäre – gibt es gleichwohl einige bezüge, die autist:innen liegen, etwa notwendige temporäre rückzüge, viel nachdenken und unkonventionelle lösungen.
als typisch autist:in empfinde ich auch die feste freundschaft zwischen den beiden, an der auch gelegentliche (heftige) meinungsverschiedenheiten nicht rüttelt.

 

tamatom und die hühner

beschreibung

toms leben gerät aus den fugen. dass er eine brille braucht, geht ja noch. aber dann taucht sein vater auf, den er noch nie gesehen hat!
natürlich hilft ihm tamara – aber sie haben ja noch ganz anderes vor: auf dem riesigen hühnerhof mit 35 000 hühnern schmieden sie mit leonie einen gewagten hühner-befreiungs-plan, obwohl leonie zu hause selbst ein küken erwartet.
schaffen tamatom all die herausforderungen?

ein engagiertes buch über tierschutz und zivilcourage, eine oma auf zack und das wunder der geburt.

leseprobe

Die Hühner sitzen dicht gedrängt. Manche drehen ihre Köpfe zu ihnen. Leises Gackern ist von den Tieren zu hören, die nahe dem Mittelgang kauern. Diese Hühner sind nicht mehr süß, sondern ganz schön fett, obwohl sie noch nicht ausgewachsen sind. Sie tragen ganz kleine Kämme und sehen überhaupt un­fertig aus. Träge picken sie das gepresste Futter, das zwischen ihnen auf dem Boden herumliegt.
Hier gibt es nicht viel zu sehen. Es stinkt ganz schön und die gespenstische Stimmung wirkt bedrückend. Die Kinder sind froh, dass Herr Keller sie bald wieder hinausführt. Doch da sagt Mileva: „Da ist ein totes Huhn.“
Sofort bleiben alle stehen und schauen sich um. Ungläubig die einen, neugierig die anderen. Mileva zeigt in die Richtung und nach und nach sehen es alle: Ein Huhn liegt auf der Seite und rührt sich nicht.
Die Kinder rufen aufgeregt durcheinander: „Ist das wirklich tot? Warum liegt es dort? Was ist passiert? Warum ist es ge­storben?“
Herr Keller kann sie kaum beruhigen: „Das passiert manchmal. Obwohl bei der Brut und der Verlesung vor der Lieferung genau aufgepasst wird und die kränklichen Küken aussortiert werden, ist nicht auszuschließen, dass es einige Hühner nicht schaffen. Die werden dann entsorgt.“
Tamara schaudert. Entsorgt? Was heißt das? Werden die toten Hühner nicht vergraben? Sie würde gern fragen, aber sie kommt nicht dazu, denn in dem Moment ruft Eric: „Da ist noch ein totes Huhn!“ Er zeigt dahin und alle Köpfe drehen sich in diese Richtung.
„Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt raus­gehen“, mahnt Frau Leberer und scheucht die Kinder vor sich her. Aber sie ent­decken noch da und dort ein weiteres totes Tier.
Als sie endlich draußen stehen, versucht Herr Keller zu beschwichtigen. „Es ist schon so: Trotz allem sind es Lebewesen. Da lässt sich das nicht ausschließen.“
„Wie viele sind es denn, die das nicht überleben?“, fragt Leonie.

illustrationen