tamatom. liebe und teufel
kinderbuch
sammelband 1 der tamatom-reihe mit den ersten zwei bänden
240 s. | ca. 163 sw-illustrationen von jacky gleich
14,8 x 21 cm | klappenbroschur
kwasi verlag 2024
ab 10 jahren
ISBN 978-3-906183-43-5
rezensionen
„unbeschwertes und zuversichtliches kinderbuch“
bernadette bullinger, 1001buch 03|05
„bruno blumes text ist mutig in der ausfaltung seines themas, direkt, nachvollziehbar und sensibel.“
verena stössinger, weiterfliegen. empfehlenswerte kinder- und jugendbücher 2008
„eine spannende und zuweilen auch komische geschichte rund um das thema liebe […] und besonders für kinder geeignet, die sich auf dem sprung in die pubertät befinden“
arbeitsgemeinschaft jugendliteratur und medien in der gew
„warmherzig erzählt“
wdr
„eine spannende geschichte, die aber auch zwischenmenschliche und religiöse bereiche thematisiert. sie dürfte als llassenlektüre für einigen diskussionsstoff sorgen.“
b. papadopoulos, kklick.ch
neurodiversität
da tamara und tom mir als kind nicht unähnlich sind – tom wie ich war und tamara wie ich gern gewesen wäre –, gibt es gleichwohl einige bezüge, die autist:innen liegen, etwa notwendige temporäre rückzüge, viel nachdenken und unkonventionelle lösungen.
mit den änderungen in der neuauflage 2024 habe ich die merkmale etwas stärker herausgearbeitet und tamara deutlicher mit adhs ausgestattet, tom mehr mit autismus.
als typisch für autist:innen empfinde ich auch die feste freundschaft zwischen den beiden, an der auch gelegentliche (heftige) meinungsverschiedenheiten nicht rütteln.
tamatom. liebe und teufel
beschreibung
dieser schmöker versammelt die vollständigen bände 1 (liebe) und 2 (teufel).
ebenfalls erhältlich ist der sammelband 2 mit band 3 (hühner), 4 (graffiti) und 5 (berge).
leseprobe
Völlig außer Puste setzt sich Tamara auf die Hofmauer. Sie hat zwar zwei Tore geschossen, aber sie haben trotzdem 10:8 verloren. Auf dem Feld streiten sich die Jungs über den Siegtreffer. Stefanie setzt sich neben Tamara und guckt zu den Jungs. „Hat Bastian nicht toll gespielt?”, fragt sie, und Tamara ahnt schon, was gleich kommt. „Er ist ja so süß!”, seufzt Stefanie übertrieben.
„Bist du nicht mehr in Eric?”, fragt Tamara.
„In Eric? Das ist doch ewig her”, entrüstet sich Stefanie. „Mit dem hab ich ja letzte Woche schon Schluss gemacht.”
Schmachtend schaut sie zu Bastian und schwärmt weiter: „Bastian ist viel hübscher. Und er passt so gut zu mir.”
Tamara will aufstehen, das interessiert sie nicht, aber Stefanie hält sie zurück. „In wen bist du verliebt?”, fragt sie lauernd. Weil Tamara nicht antwortet, hakt sie nach: „Bist du in Ehab oder in Tom?”
„Quatsch!”, ärgert sich Tamara. „Ich bin doch nicht verliebt! Tom ist mein bester Freund. Das ist alles.” Mit einem Ruck steht sie auf und geht rein. Das geht Stefanie gar nichts an!
TamaTom und die Teufel
Tamara öffnet die Augen. Sie liegt im Bett, Tom sitzt neben ihr und fragt: „Alles in Ordnung?“
Ruckartig richtet sie sich auf, schaut sich um. Als sie erkennt, dass sie im Zimmer in der Ferienwohnung ist, lässt sie sich stöhnend zurück ins Kissen fallen. „Uff! Das war vielleicht ein bescheuerter Traum. Besser, ich erzähl ihn dir nicht.“
„Sag nicht, du hast vom Schloss geträumt.“
„Irgendwie schon. Vom Weg dorthin. Und von dem Licht.“ Sie erzählt Tom den Traum beim Anziehen. Dann schleichen sie hinaus. Tom übernimmt das Wecken von Jo. Tamara setzt sich solange auf den Treppenabsatz und denkt über den Traum nach. Dass sie vom Licht träumt, leuchtet ihr ja noch ein. Aber warum vom Handy? Will ihr das was sagen?
‚Ich ruf morgen mal zu Hause an‘, beschließt sie.
Jo ist völlig verschlafen und muss sich am Geländer festhalten, um nicht die Treppe runterzufallen. Die kalte Luft im Hof tut ihr gut.
Plötzlich bleibt Tom stehen. „Da ist was!“, zischelt er.
Ein Schatten hat sich von der Hauswand gelöst. Es ist so dunkel, dass er kaum erkennbar ist. Der Mond ist weg, fällt Tamara auf, und dass es in ihrem Traum genauso dunkel war.
„Bist du das, Ritschie?“, fragt Tamara.
„Hab schon auf euch gewartet“, antwortet Ritschie. „Wir haben Glück, es schlafen alle. Dummerweise ist der Mond schon untergegangen. Sein Licht hätten wir gut brauchen können. Jetzt muss es eben die Taschenlampe richten.“ Er hält etwas hoch und klopft mit dem Finger dagegen. Es ist eine große Stablampe. „Leuchtet dreißig Meter! Mach ich jetzt aber mal nicht an, damit uns niemand sieht.“
Ritschie ist offensichtlich hellwach und immer noch der Alte. Aber in dieser Dunkelheit ist es Tamara ganz recht, dass er so cool wirkt.
illustrationen
auszeichnungen
- schweizer kinder- und jugendmedienpreis, shortlist 2008
- die 10 bremer besten, kinderjury 2005
zusammengenommen sind die tamatom-bände der verkausbestseller im kwasi verlag.